Verbessern Sie die Wahrnehmung Ihrer Bibliothek mithilfe von Öffentlichkeitsarbeit Marketing, Lobbying und Kooperationen
Eben sind wir den mit «SALE»-Plakaten vollgepflasterten Lauben und Dorfplätzen entkommen und schon locken die ersten Frühlingsangebote die Kundinnen und Kunden von den vereisten Strassen in die Geschäfte und Supermärkte. Werbung, Marketing, Kommunikation ist eine der Grundlagen des Geschäftserfolgs.
Wahrlich kein neues Phänomen: Ab den 1870er Jahren überflutete die aufkommende und sich bissig konkurrenzierende Schokoladenindustrie Bern und das Berner Oberland mit Emailschildern (nicht zu verwechseln mit der E-Mailflut, aber mit ihr nicht unverwandt!). 1905 wurde der Schweizerische Heimatschutz gegründet um den «Kampf gegen das Reklamewesen» aufzunehmen und den öffentlichen Raum vom Dorfplatz bis zur Alphütte von der «Blechpest» zu säubern.
Und jetzt sind auch noch die Bibliotheken landauf, landab aufgefordert, für sich Reklame zu machen! Weil die entsprechenden Budgetposten in der Regel bescheiden sind, befürchte ich nicht, dass die Bibliotheken zur Verschandelung des öffentlichen Raumes beitragen. Vielmehr sind von den Bibliothekarinnen und Bibliothekaren einmal mehr Phantasie, Intelligenz und Kreativität gefragt. Diesmal, um sich die unabdingbare Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu verschaffen.
So zählt die schicke Tragtasche der Regionalbibliothek Langenthal zu meinen bevorzugten Accessoires, die ich am Samstag auf den Märit mitnehme. Und die Plakatserie mit wunderbaren Porträts von Benutzerinnen und Benutzern aller Generationen, welche die Bibliothekarin in Rheinfelden (zwar ennet der Kantonsgrenzen, aber immerhin Zähringerstadt) aus dem Nichts in die Läden des Städtchens und auf ihre Website zauberte, habe ich noch heute vor Augen.
Wir sind aufgefordert, für unsere genauso unverzichtbaren wie bereichernden Angebote an die Öffentlichkeit zu gelangen. Jedes Mittel kann uns dazu recht sein, solange es pfiffig ist und Qualität hat. Das aktuelle Themendossier möge Ihnen die eine oder andere Anregung dazu geben.
Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen und Erfolg – vor allem aber auch viel Spass beim Ideenentwickeln.
Hans Ulrich Glarner, Vorsteher Amt für Kultur Kanton Bern