Bibliothekspräsentation per Videoclips

21.08.2020 | Von Béatrice Perret Anadi | Benutzung | Aus den Bibliotheken | Öffentlichkeitsarbeit | Bibliotheksförderung| Einmalige Beiträge| Kantonale Unterstützungsbeiträge | Stadtbibliothek Biel / Bibliothèque de la Ville de Bienne

Um die 15- bis 25-Jährigen besser zu erreichen, präsentiert sich die Stadtbibliothek Biel neu auch per Videoclips.

Von Béatrice Perret Anadi
Vormals Vize-Direktorin übernahm Béatrice Perret Anadi im Februar 2020 die Direktion der Stadtbibliothek Biel. Zuvor war sie für die Stadtbibliothek La Chaux-de-Fonds und die Stadtbibliothek Winterthur tätig. Ihr Spezialgebiet ist der Bereich e-Books.
Die Stadtbibliothek Biel kann auf eine mehr als 250 Jahre lange Geschichte zurückblicken. Trotzdem ist es ihr wichtig, mit der Zeit zu gehen und auch für die jüngeren Generationen attraktiv zu sein. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, hat die Bibliothek Kontakt aufgenommen mit der Grafikabteilung der Schule für Gestaltung Bern und Biel und hat zwei Gruppen von Studierenden damit beauftragt, Videoclips herzustellen, in denen die Angebote und Dienstleistungen der Bibliothek vorgestellt werden. Dies, weil die 15- bis 25-Jährigen speziell für Videos empfänglich sind und sich dieses Medium gleichermassen für die Veröffentlichung auf der Website und die Verbreitung in den Sozialen Medien eignet, was im Hinblick auf das volatile Zielpublikum einen Vorteil darstellt.
 
Dass wir mit jungen Menschen zusammenarbeiteten, hatte für uns den Vorteil, dass Filme entstanden sind, die unsere Bibliothek aus einem zeitgemässen Blickwinkel darstellen, wobei es galt, die Grenzen für das kreative Schaffen abzustecken, was nicht ganz einfach war. Ein wichtiges Kriterium dabei war, dass die Informationen nicht nur originell präsentiert, sondern auch gut verständlich sein sollten.
 
Die Zusammenarbeit war für beide Parteien bereichernd. So konnten die Studierenden eine zweisprachige kulturelle Institution kennenlernen und etwas über deren interne Abläufe erfahren. Da es sich um einen richtigen Auftrag handelte, konnten sie sich auch darin üben, ihre Vorstellungen und Visionen an die Zielsetzungen des Auftrags anzupassen. Im Gegenzug erhielten wir einen Einblick darin, wie die Bibliothek von heutigen jungen Menschen wahrgenommen wird, und konnten von den topaktuellen Grafikdesignkenntnissen der künftigen Berufsleute profitieren.
 
Gruppe 1, bestehend aus Julia Stöckli und Svenja Ramseier, entschied sich dafür, eine goPro-Kamera einzusetzen, um ihren Produktionen ein Maximum an Subjektivität zu verleihen (Egoperspektive).  (Kommentar der Gruppe 1: Es war uns wichtig, die einzelnen Szenen sehr detailliert zu gestalten, um das Video informativ und leicht verständlich zu machen. Das Problem dabei: Auf dem Weg zur Bibliothek, aber auch in der Bibliothek waren wir ständig von vielen Menschen umgeben. Schliesslich haben wir gefilmt, als die Bibliothek geschlossen war.)
 
 
Gruppe 2, bestehend aus Arno Louis und Maëlle Jossen, entschied sich, die Videos in Stop Motion zu erstellen, indem sie mit Photoshop etwa 12 Zeichnungen für jede Film-Sekunde anfertigte, um das Geschehen zu animieren. (Kommentar der Gruppe 2: Wir haben uns für diese Technik entschieden, weil die Art Video, die so entsteht, am nächsten an die Logik eines Buches herankommt. Man könnte das Resultat mit einem Comic, das automatisch in Bewegung gesetzt wird, vergleichen. Ausserdem gewährte uns diese Technik eine grosse Gestaltungsfreiheit.) Die unterschiedlichen Farben spielen auf die unterschiedlichen kulturellen Angebote der Bibliothek an und veranschaulichen das vielfältige Open-Access-Wissen, das aus einer Bibliothek herausströmt. Weiterhin begibt sich das Männchen in der Geschichte lesend auf Reise. In diesen Sequenzen dienen Farben auch dazu, seine Gefühle auszudrücken. Die Musik ist einerseits ein verbindendes Element, gibt aber auch einen bestimmten Rhythmus vor.
 
 
Nach einer ersten Besichtigung und dem gegenseitigen Kennenlernen wurden die Filminhalte besprochen. Es wurden vier Themen ausgewählt, um die herum die Studierenden je ein attraktives und informatives Kurzvideo kreieren sollten:
 
1. die Lage der Bibliothek
2. Ausleihe und Rückgabe von Medien
3. die Sprachenvielfalt
4. der Online-Katalog 

Das Projekt «Bibliothekseinführung per Film» nahm im Mai 2019 seinen Anfang. Es wurde von Clemens Moser, der bis zum 31.01.2020 Direktor der Stadtbibliothek Biel war, initiiert und bis zu seiner Pensionierung auch von ihm betreut. Ab Februar 2020 war Béatrice Perret Anadi dafür zuständig.

Die Filme sind auf der Website der Bibliothek unter https://www.bibliobiel.ch/de/services/filme/ zu finden sowie auf facebook und instagram unter https://www.instagram.com/biblio_bielbienne/. Ausserdem kann man sie sich auf dem Wandbildschirm im Eingangsbereich der Bibliothek ansehen.
 
Das Projekt wurde vom Kanton Bern als innovativ beurteilt und mit einem einmaligen Beitrag unterstützt. 
 
Béatrice Perret Anadi, Direktorin Stadtbibliothek Biel/Bienne
(Deutsch: Gabriela Hammel Stocker)
 
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