Lesenacht der besonderen Art

01.06.2012 | Von Gabriela Hammel | Leseförderung | Verschiedenes | Bibliothek und Schule| Veranstaltungen

Diesen Frühling fand in der Primatschule Walkermatte in Biel wieder die traditionelle Lesenacht statt. Das Spezielle an diesem Anlass, der vom Elternrat organisiert wird: Es sind fast nur Kinder, die vorlesen.

Die erste Lesenacht der Primarschule Walkermatte fand vor mehr als zehn Jahren 2000 statt. Sie wurde organisiert, weil der Elternrat einen Anlass organisieren wollte, mit dessen Einnahmen der Bestand der der Schulbibliothek aktualisiert werden konnte. Und was lag da näher, als einen Leseanlass zu organisieren?
 
Schulleitung und Lehrkräfte waren am Projekt interessiert und suchten in ihren Klassen nach Kindern, die bereits waren, aus ihren Lieblingslektüren vorzulesen. Die Mitglieder des Elternrats suchten ihrerseits nach erwachsenen Vorleserinnen und Vorlesern, sie stellten das (zweisprachige) Programm für die Lesenacht zusammen und rekrutierte Helferinnen und Helfern für die Cafeteria, die für das leibliche Wohl von Kindern und Eltern (die ebenfalls eingeladen waren) sorgen zu den erwünschten Einnahmen führen sollte.
 
Die Lesenacht wurde gleich beim ersten Mal ein Erfolg. Obwohl die Veranstaltung an einem Freitag Abend durchgeführt wurde, fanden sich sowohl die deutsch- als auch die französischsprachige Klassen fast vollständig ein. Und auch eine grosse Zahl von Eltern strömte ins Schulhaus, wo in der Bibliothek und in liebevoll dekorierten Klassenzimmern im Stundenrhythmus bis zu sechs Lesungen parallel zu einander abgehalten wurden.
 
In späteren Jahren kamen noch ein Wettbewerb für die Schülerinnen und Schüler dazu sowie ein Bücherflohmarkt. Davon abgesehen wurde das ursprüngliche Konzept jedoch unverändert beibehalten, denn es verlor im Laufe der Jahre nichts von seiner Anziehungskraft. Der Beweis: Auch dieses Jahr, mehr als 10 Jahre nach der Erstauflage, „pilgerten“ die Schülerinnen und Schüler der Primarschule Walkermatte immer noch höchst motiviert an die Lesenacht. Ein nicht unwesentlicher Grund für die anhaltende Begeisterung liegt darin, dass von Jahr zu Jahr mehr Kinder vorlesen, in Gruppen, zu zweit, zu dritt, aber auch alleine – dieses Jahr kamen nur zwei, drei erwachsene Vorleserinnen oder Vorleser zum Zug! Und meist werden die Lektüren nicht nur vorgelesen sondern mit verteilten Rollen lebhaft in Szene gesetzt! Ausserdem kann man in den Pausen zu moderaten Preisen Pizza, Hotdog oder Kuchen essen, nach interessanten „Occasions-Büchern“ Ausschau halten und mit seinen Kameradinnen und Kameraden kurz über den Pausenplatz düsen oder Fussball spielen.
 
Und wenn das Wetter mitmacht, kann es sogar vorkommen, dass jemand nach Einbruch der Dunkelheit bei einem Feuer zum Abschluss noch eine Gruselgeschichte für die grösseren Schülerinnen und Schüler vorliest…
 
Zum Programm der Lesenacht 2012 ►



 
   
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