Weiterentwicklung

29.10.2016 | Benutzung | Aus den Bibliotheken | Raum und Infrastruktur | Bibliotheksentwicklung

Die Bödeli Bibliothek Interlaken hat es sich zum Ziel gesetzt, zu einem Haus des Wissens und der Kommunikation zu werden.

Die Bödeli Bibliothek Interlaken (BBI) entstand vor über 30 Jahren aus einer Schulbibliothek und entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer Gemeinde- und später zu einer Regionalbibliothek.
 
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Die BBI befindet sich derzeit in einem starken Wandel und sieht sich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Mit dem neuen Kulturförderungsgesetz, das ein neues, breiter abgestütztes Finanzierungsmodell für kulturelle Institutionen vorsieht, wurde im Fall der BBI die Regionalkonferenz Oberland Ost neue Entscheidungsinstanz für die Verteilung der Gelder. Diese hat die BBI nicht in die Liste der förderungswürdigen Institutionen aufgenommen. Die BBI verliert dadurch den Status als Regionalbibliothek und somit auch die jährlichen Kantonsbeiträge. Eine Neubeurteilung ist per 2021 wieder möglich.
 
Die Bibliothekslandschaft in der Schweiz verändert sich zurzeit sehr stark. Der Trend entwickelt sich Richtung Begegnungszentrum mit mehr Raum für Arbeits- und Lernstationen. Öffentlichkeitsarbeit mit zahlreichen Veranstaltungen erhält einen immer höheren Stellenwert. Auch die Medienlandschaft verändert sich stetig, wobei die elektronischen Medien (bspw. E-Books) eher eine Ergänzung als eine Ablösung der konventionellen Medien darstellen. In diesem Sinn möchte sich auch die BBI gerne weiterentwickeln und der lokalen Bevölkerung ein zeitgemässes und umfassendes Angebot an den Schnittpunkten der gesellschaftlichen Felder Bildung, Soziales und Kultur in angenehmer Atmosphäre anbieten können.
 
Die Vision: «Haus des Wissens und der Kommunikation»
Der Kern des Hauses besteht aus einer Bibliothek, welche grösstenteils Literatur in gedruckter und digitaler Form anbietet. Neben dem Lesen will das Haus jedoch auch die Auseinandersetzung mit Film, Theater und Musik fördern, auch verschiedenste Kurse und Vorträge sollen darin Platz finden – die gesellschaftliche Aufgabe besteht darin, einen ausserschulischen Zugang zu Bildung und Kultur zu schaffen. Im Zentrum stehen eine hohe Aufenthaltsqualität der Räume und ein breites Lern-, Bildungs- und Kulturangebot. Das Haus stellt einen Ort des Verweilens, des Austauschs und der Weiterbildung dar und nicht zuletzt ein soziales Zentrum für Jung und Alt.

Die Kooperation und gemeinsame Nutzung mit Vereinen, Organisationen sowie Bildungsinstitutionen im Umfeld – etwa mit der Ludothek, der Jugendarbeit oder der Volkshochschule – verbreitert die Angebotspalette und schafft Synergien und Netzwerke. Dadurch entstehen neuartige Kombinationen und innovative Projekte. Diese Zusammenarbeit stärkt die einzelnen Vereine und Organisationen und sichert ihr Weiterbestehen. Die Schnittpunkte stellen dabei die Förderung der Lese-, Informations- und Medienkompetenz dar.
 
Wohnzimmer und Makerspace
Das Haus soll ein gemeinschaftsstiftender Treffpunkt sein, ein  Begegnungsort und öffentliches Wohnzimmer für die EinwohnerInnen der Region, ein identitätsstiftender Ort, an dem sich die NutzerInnen wohlfühlen und an den sie regelmässig zurückkehren. Es ist ein sozialer Ort für Menschen, die andere zum Austausch treffen wollen oder eine Atmosphäre suchen, in der sie ihren Interessen nachgehen können. Es ist ein kostenloser Aufenthaltsort ohne Konsumzwang. Mit einem breiten Angebot bietet das Haus Möglichkeiten der sozialen Integration auch für EinwohnerInnen mit Migrationshintergrund. Die modernen und offenen Räumlichkeiten sprechen alle Generationen, Kulturen und sozialen Schichten an. Das Haus bietet ein breites Spektrum an Arbeitsmöglichkeiten, Entspannungs- und Kommunikationsbereichen.
 
Die Vielfalt im Bibliotheksraum lädt zum Tun ein, zum Ausprobieren von Neuem, zum Kreativsein und zum Teilen von Wissen und Ideen. Die neue Bibliothek hält Schritt mit den technischen und informationellen Neuerungen, die unmittelbaren Einfluss auf das Leben der Menschen, auf ihre Kultur und Bildung haben. So trifft man sich im Haus beispielsweise zum Leseclub, in welchem literarische Neuentdeckungen geteilt werden, zum Graphic-Novel-Kurs, aber auch zu Reisevorträgen oder zum gemeinsamen Brett-, Karten- und Computerspielen.
 
Leuchtturmprojekt für die Region
Mit einer eigenständigen Kombination von Angeboten entsteht ein einmaliges Profil des Hauses. Es setzt sich ins Zentrum der lokalen Gemeinschaft, sowohl durch seine Lage wie durch seine vielfältigen Angebote und Kooperationen, die das Haus für die EinwohnerInnen der beteiligten Gemeinden zu einem attraktiven und unverzichtbaren Ort macht.
 
Derzeit eines der vordringlichsten Bedürfnisse der Bödeli Bibliothek ist die Suche nach neuen Räumlichkeiten. Die heutige Lokalität der BBI ist untergeschossig und ohne Tageslicht und die äusserst engen Platzverhältnisse lassen keine attraktive Medienpräsentation zu. Der aktuelle, verwinkelte Bibliotheksraum misst 220m², auf welchen 22`000 Medien ausgestellt werden (ca. 88/m²).

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Erste Erfolge
Insbesondere in der Zeit als Schul- und Gemeindebibliothek waren die ehrenamtlichen Tätigkeiten sowohl des Personals wie auch der Kommissionsmitglieder überlebenswichtig. Durch den stetigen Ausbau des Dienstleistungsangebots sind die unbezahlten Tätigkeiten der pauschal entschädigten Bibliothekarinnen auf ein hohes Niveau angestiegen. Fünf Bibliothekarinnen leisten heute 50% der für den Betrieb notwendigen Arbeitsstunden unbezahlt. Die BBI strebt eine Korrektur dieser Situation an. Sämtliche für die direkte Betriebsführung notwendigen Aufwände sollen in Zukunft entschädigt werden können. Mittelfristig wird auch die Anpassung der heute niedrigen Stundenansätze (CHF 25.-/Stunde für die BibliothekarInnen) angestrebt. Ein Anteil ehrenamtlicher Tätigkeiten soll nach wie vor durch die BibliothekarInnen; die Kommissionsmitglieder und weitere freiwillig Engagierte geleistet werden. Die BBI hat bei ihren Trägergemeinden eine angemessene Entlohnung beantragt und auf 2017 hin bewilligt erhalten. Ebenfalls auf 2017 erteilten die Trägergemeinden der Bödelibibliothek die Befugnis zur effektiven Raumsuche, beziehungsweise Raummiete .
 
Zeitplan
Erfahrungsgemäss braucht ein solcher Entwicklungsprozess ein flexibles und agiles Projektmanagement. Insgesamt ist von einem Entwicklungsprozess von drei bis vier Jahren auszugehen, der je nach Erfolg bei der Raumsuche beschleunigt werden kann.
 
Weitere Informationen >
Die Seite der Bödeli Bibliothek auf BiblioBE.ch >
 
   
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