Die Einnahmen der Stadt- und Regionalbibliothek Uster betrugen im Jahr 2015 232'000 Franken. Bis ins Jahr 2018 sanken sie auf nur noch 203'000 Franken. Neben Sparmassnahmen wurde auf das Jahr 2019 eine neue Gebührenordnung eingeführt mit dem Ziel, mindestens 20'000 Franken Mehreinnahmen zu generieren und dabei keinen Verlust von Kundinnen und Kunden zu verursachen.
Massenexodus zum «Abo klein»
Doch warum ist es überhaupt zu einem derartigen Einnahmenrückgang gekommen? Im Jahr 2015 führte die Stadt- und Regionalbibliothek Uster eine neue Gebührenordnung ein. Neu konnte man zwischen einem «Abo gross» (65 CHF, 20 Medien, inkl. Onleihe) und einem «Abo klein» (40 CHF, 5 Medien, ohne Onleihe) wählen. Das Ziel damals: mehr Gebühreneinnahmen. Doch genau das Gegenteil passierte. Obwohl die Kundenzahl gleich blieb, gingen die Einnahmen massiv zurück. Die Analyse zeigte, dass das neu eingeführte «Abo klein» viel zu attraktiv war. Die Kunden stiegen massenweise auf das kleine Abo um: «Mir reichen fünf Medien und digital brauche ich sowieso nicht.»
Das Wunder von Uster
Per März 2019 wurde dann die Gebührenordnung erneut angepasst. Mit folgenden drei Hauptmassnahmen: Umbenennung des «Abo gross» in «Abo normal» und des «Abo klein» in «Abo mini»; Beibehaltung von Preis und Bedingungen des grossen Abos; Preiserhöhung und Änderung der Bedingungen des kleinen Abos; Einführung eines Auswärtigentarifs. Das Resultat liess die Bibliothek jubeln: Die Gebühreneinnahmen stiegen in der Jahresrechnung 2019 auf 230'000 Franken.