Bibliosuisse verlangt, dass die Zertifikatspflicht in öffentlichen Bibliotheken zeitnah überdacht wird

03.02.2022 | Von Markus Jost | Recht und Politik | Bibliosuisse

Dies schreibt der Dachverband der Schweizer Bibliotheken in einem offenen Brief ans Bundesamt für Gesundheit. Eine neue Einschätzung der Verhältnismässigkeit der Massnahmen scheine dem Verband dringend geboten.

Hintergrund des Briefs ist die nach wie vor geltende COVID-Zertifikatspflicht in öffentlichen Bibliotheken in der Schweiz. Vor allem die Bibliosuisse-Mitglieder aus der lateinischen Schweiz und aus dem ländlichen Raum bekundeten ihre Mühe mit der diskriminierenden Seite des COVID-Zertifikats, das als Gegensatz zum Konzept der Bibliothek als Ort der «Hospitalité» (Gastfreundlichkeit) wahrgenommen wird. Zudem wird kritisiert, dass das COVID-Zertifikat im Widerspruch zum brancheneigenen Ethik-Kodex steht, der in Artikel 1 beschreibt:
 
«Um die Integration zu fördern und im Gegenzug die Ausgrenzung zu bekämpfen, garantieren die Mitarbeitenden von Bibliotheken und Dokumentationsstellen bedarfsgerechte Dienste ohne jegliche Diskriminierung und das Recht für alle auf freien Zugang zu Informationen.»
 
Zugleich wird im Brief darauf hingewiesen, dass die öffentlichen Bibliotheken – trotz den vielen kreativ umgesetzten Ideen – mit einem sehr starken Besucherrückgang zu kämpfen haben. Als Folge der am 18. Januar ausserordentlich einberufenen Bibliosuisse-Verbandskonferenz wurde eine digitale Austauschplattform für Bibliothekarinnen und Bibliothekare eingerichtet. Zugang zu dieser Plattform, wie auch zu weiteren Infos rund ums Thema «Corona und Bibliothek» finden Sie auf der Homepage von Bibliosuisse.
 
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