Das Bundesamt für Statistik (BFS) führt seit 2007 jährlich in verschiedenen Kantonen eine Datenerhebung bei den Gemeindebibliotheken und kombinierten Schul- und Gemeindebibliotheken, inklusive Regionalbibliotheken, durch.
Eine Auswahl der erhobenen Daten wird vom Sekretariat der Bibliotheksbeauftragten des Kantons Bern
nach Region und Leistungsstufen sortiert und analysiert. Die vollständigen Daten der einzelnen Kantone sind auf der
Internetseite des Bundesamtes für Statistik (BFS) im Excel-Format publiziert.
Rücklaufquote
2011 fiel der Gesamtrücklauf im Kanton Bern etwas tiefer aus als im Vorjahr (81.6%). Mit durchschnittlich 75.9% liegt sie nur knapp über der minimalen Rücklaufquote von 75%. Das ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass einige Bibliotheken aufgrund besonderer Umstände (Um-, Neubau) keine Daten für 2011 liefern konnten.
Die wichtigsten Resultate im Mehrjahresvergleich
Die folgende Tabelle gibt Auskunft darüber, wie in den Bibliotheken im Kanton Bern in fünf wesentlichen Bereichen die SAB-Standards umgesetzt werden konnten, und gibt Aufschluss darüber, welche Entwicklungen seit 2007 in den betreffenden Bereichen zu beobachten sind.
Die Resultate 2011 sind aufgrund der geringen Rücklaufquote mit Vorbehalt zu geniessen. Sie geben aber trotzdem Aufschluss über allgemeine Trends:
Was den Bestandesaufbau betrifft, hat sich der bereits 2007 feststellbare Trend im Jahr 2011 bestätigt. Noch mehr Bibliotheken als 2010 haben, bezogen auf den gesamten Medienbestand, 10% neue Dokumente angeschafft bzw. alte Dokumente ausgeschieden und somit die SAB-Normen erreicht oder überschritten:
Die Umschlagszahlen blieben im Vergleich zum Vorjahr stabil. Auch der Prozentsatz der Bibliotheken, die mindestens Fr. 30.00 pro Einwohner der Standortgemeinde ausgeben, ist leicht angestiegen. Dies nachdem bei den Pro-Kopf-Ausgaben seit 2007 ein ständiger Abwärtstrend feststellbar war. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob es sich hier um eine Trendwende handelt.
Erfreulich ist auch, dass viele Bibliotheken ihre Öffnungszeiten ausbauen konnten:
Die allgemeine Entwicklung lief 2011 also durchaus in eine positive Richtung. Das kann aber nicht darüber hinweg täuschen, dass in einigen Bereichen, insbesondere bei den Ausgaben nach Anzahl Einwohnerinnen und Einwohner, nur ein geringer Teil der Berner Schul- und Gemeindebibliotheken die SAB-Normen erreicht. Hier besteht weiterhin Handlungsbedarf.
Ausblick
2013 werden sich weitere Kantone, der Umfrage anschliessen, darunter voraussichtlich auch Kantone der Westschweiz. Somit kann nicht nur eine Standortbestimmung der Gemeinde- und kombinierten Schul- und Gemeindebibliotheken eines Kantons, sondern für grosse Teile der Deutsch- und bald auch der Westschweiz vorgenommen werden.
Wie üblich werden die Bibliotheken Ende Februar über den Ablauf und den Beginn der statistischen Umfrage informiert. Bei Fragen können Sie sich an die Bibliotheksbeauftragte wenden (
elisabeth.mueller@erz.be.ch oder 031 / 633 85 84).
Wir danken allen Verantwortlichen, die sich an der Umfrage 2012 beteiligt und einige Mühen auf sich genommen haben, um diese Standortbestimmung der Berner Bibliotheken zu ermöglichen. Wir zählen auch im 2013 wieder auf Ihre Mitarbeit!
Niklaus Landolt, bis Ende 2012 Präsident der Bibliothekskommission
Elisabeth Müller, Bibliotheksbeauftragte
Statistische Erhebung 2010 >