Schenk mir eine Geschichte

17.03.2015 | Encouragement à la lecture | Angebote für anderssprachige Personen| Frühförderung

Forschungsbericht attestiert dem Projekt des SIKJM eine hohe Wirksamkeit.

"Schenk mir eine Geschichte – Family Literacy" richtet sich an Familien, deren Kinder zwei- oder mehrsprachig aufwachsen. Sprach- und KulturvermittlerInnen, die im Projekt engagiert sind, begleiten die Eltern in ihrer Aufgabe, die Sprach- und Literacy-Entwicklung ihrer Kinder zu fördern, indem sie mit Eltern und Kindern Leseanimationen in ihrer Herkunftssprache durchführen, denn die Leseforschung belegt klar, dass die Familie die wichtigste Instanz der Lesesozialisation ist.

Eltern und Kinder treffen sich regelmässig zu gemeinsamen Geschichtenstunden in ihrer Erstsprache. Die Animatorin lädt sie dazu ein, Geschichten zu erzählen, mit Liedern und Versen zu spielen, Bilderbücher anzuschauen und vieles mehr. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Veranstaltungen finden in Bibliotheken, Quartierzentren und Kindergärten statt, je nach Region in den folgenden Sprachen: Albanisch, Arabisch, Deutsch, Französisch, Kroatisch, Kurdisch, Portugiesisch, Serbisch, Spanisch, Tamil, Tigrinya und Türkisch. Nach Bedarf können weitere Sprachen hinzukommen. Das Rückgrat des Projekts sind engagierte, sehr motivierte Migrantinnen, die als Sprach- und Kulturvermittlerinnen die Familien ihrer Sprachgruppe auf dem Integrationsweg unterstützen möchten.
 
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Das Marie Meierhofer Institut (MMI) für das Kind evaluierte im Auftrag des SIKJM das laufende Projekt von 2012 bis 2014. Seit Ende Januar liegt nun der Bericht dazu vor. Er zeigt, dass das Angebot von den Zielgruppen äusserst positiv aufgenommen wird und den Bedürfnissen der Familien in hohem Masse entspricht.  Gemäss der Studie des MMI nehmen die Eltern – meist sind es Mütter – mit ihren Kindern gerne an den Animationen teil und schätzen die durch die gemeinsame Sprache vertraute Atmosphäre, den Austausch sowie die Anregungen, die ihre Kinder und sie selbst bekommen. Weiterhin wurde festgestellt, dass die Eltern, die an den Leseanimationen teilgenommen haben, einen besseren Zugang zu Büchern gefunden haben (insbesondere in ihrer Erstsprache) und ihren Kindern auch mehr Geschichten erzählt haben.

(Quelle: Buch & Maus 1/15)

Mehr zum Projekt auf www.sikjm.ch >
 
   
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