Drehscheibe Bibliothek

21.11.2023 | Von Barbara Schwarz | Leseförderung | Frühförderung| Leseanimationen für Kinder

Mit dem Projekt «Drehscheibe Bibliothek» will der Verein «LeseanimatorInnen SIKJM» Bibliotheken mit Kitas, Spielgruppen und Familientreffs vernetzen und so Kompetenzzentren für die frühe literale Bildung schaffen. Das Pilotprojekt startet 2024, mit dabei auch eine Bibliothek aus dem Kanton Bern.

Von Barbara Schwarz
Barbara Schwarz ist freie Kulturschaffende im Bereich Literaturvermittlung für Kinder und Erwachsenen, Leseanimatorin SIKJM, Projektarbeiten für Leseanimation.ch und Kinderbuchhaus.at, mit Erfahrungen aus Unterrichtstätigkeit in der Primarschule, im Leitungsteam des Theaters Tuchlaube Aarau und als Beauftragte für Leseförderung der GGG Stadtbibliothek Basel.

Veranstaltungen rund um Kinderliteratur machen grossen Spass und viel Sinn. Bibliotheken wissen das. Ein aufgeschlagenes Buch kann ein gemeinsames Bezugs- und Prozessfeld öffnen. In Gesprächen, Klängen, Bewegung und bildnerisch-literalem Gestalten begegnen sich die Teilnehmenden in genussvoller Kokreation. Kaum jemand lässt sich von diesem ansprechenden Mix rund um ein Buch nicht berühren. Dass Kinder von klein auf Zugang zu Geschichten und Büchern erhalten und Freude am Lesen finden, ist ein grundlegendes gesellschaftliches Anliegen. Bibliotheken sind die Drehscheiben dafür.

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Eine Leseanimatorin SIKJM vermittelt frühe literale Bildung. (Foto: Verein «LeseanimatorInnen SIKJM»)

Das Projekt «Drehscheibe Bibliothek» macht aus fünf Pilotbibliotheken, darunter die Stadtbibliothek Burgdorf, Kompetenzzentren für frühe literale Bildung, indem die Leseanimatorinnen und –animatoren ihr Vermittlungs-Knowhow in diesen Bibliotheken einbringen.
 
Dazu gehört, dass die Bibliothekarinnen und Bibliothekare sich im ersten Projektjahr zu selbstgewählten Themen weiterbilden und ein Projekt umsetzen mit dem Ziel, ihre Attraktivität für Familien mit Kleinkindern zu erhöhen. Im Folgejahr vergeben die Bibliotheken das zum Projekt gehörende Kontingent von zwei subventionierten Weiterbildungssequenzen an Vorschulinstitutionen, wie Kitas, Spielgruppen und Familientreffs in ihrem Umfeld.

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Die Stadtbibliothek Burgdorf ist Pilotbibliothek des Projekts. (Foto: Stadtbibliothek Burgdorf)

In diesen Weiterbildungen vermitteln Leseanimatorinnen und -animatoren viel praktisches Know-how zum Potenzial von Medien für einen anregungsreichen literalen Alltag mit Kindern. Damit erreicht das Projekt – und das ist neu – Vorschulkinder und ihre Betreuungspersonen. Zu einer kontinuierlichen, spielerisch-lustvollen literalen Praxis im Alltag gehört dann auch die Etablierung der Vernetzung zwischen der Bibliothek und den Vorschulinstitutionen.
 

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Durch Zusammenarbeit von Leseanimatorinnen SIKJM, Vorschulinstitutionen und Bibliotheken entstehen Kompetenzzentren für die frühe literale Bildung. (Grafik: Verein «LeseanimatorInnen SIKJM»)

Zehn Dachverbände aus den Gebieten «Frühe Kindheit» und «Bibliothek» geben dem Anliegen «Frühe literale Bildung» durch ideelle Unterstützung breite Publizität und unterstreichen mit ihren Namen die Bedeutung der Thematik. Seit kurzem hat das Projekt dank Beiträgen des Bundesamtes für Kultur, der Stiftung 3FO und dem Migros Kulturprozent auch die nötige Finanzierung erreicht. So werden die Weiterbildungen für Bibliotheken und Vorschulinstitutionen erschwinglich.
 
Leseanimatorinnen und –animatoren SIKJM freuen sich auf die Zusammenarbeit mit den Bibliotheken von Adliswil (ZH), Burgdorf (BE), Olten (SO), Spreitenbach (AG) und Weinfelden (TG), um frühe literale Bildung modellhaft zu konkretisieren.

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